Federiko Krutwig
(1921-1998)
Krutwig wurde in einer wohlhabenden Familie deutscher Herkunft geboren. Euskara, die baskische Sprache, lernte er mit der Hausangestellten. Später setzte er diese Studien selbständig fort, bis er über ein umfassendes Wissen über die klassische baskische Literatur verfügte. 1952 musste er wegen seiner öffentlichen Kritik an der Haltung der katholischen Kirche gegenüber dem Euskara ins Exil gehen. Er studierte orientalische Sprachen in Paris und Bonn. 1953 veröffentlichte er sein berühmtes historisch-politisches Essay Vasconia, das für die erste Nachkriegsgeneration von großer Bedeutung war. Aufgrund dieses Buchs wurde er von der Polizei De Gaulles verfolgt, weshalb er erneut nach Deutschland ins Exil ging. Er nahm am V. Kongress von ETA teil, wo er einen Bericht vorlegte, der großen Einfluss auf die ideologische und strukturelle Entwicklung der Organisation haben sollte. Darüber hinaus war er ein großer Hellenist. Sein dichterisches Werk ist nicht sehr umfangreich, stellte aber in den Jahren 1949-1952 mit seinem weltlichen Lebenskonzept und seinen ungewöhnlichen Themen wie dem Buddhismus eine Art frische Brise dar.
AUS RUSSLAND...
Federiko Krutwig , 1952
Stimm unsere Lieder an!
Sing in den Liedern, die aus Russland kommen!
sing, wie die Wellen auf dem Meer
von unserem Schmerz.
In den Liedern lebt die Liebe
in den Herzen
über das Gemüt der Eltern
gebieten die Lieder der Kinder wie Zaren.
Spiel die Balalaika!
Denn in unserm Innern
haben ihre Saiten den Klang einer Wehklage;
und beschwichtigt
von der Harmonie dieses Klangs
vergeht allmählich unser Schmerz.
Übersetzung: Gabriele Schwab
Originalversion: ERRUSITIK...
© Federiko Krutwig
© Übersetzung: Gabriele Schwab