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Anonym
 

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OHNE SEIN ZU KÖNNEN
      (1971)

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      (1971)

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      (1971)

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      (1971)

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      (1977)

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      (1997)

 

Amaia Lasa

    (1948)

 

Amaia Lasa studierte Lehramt und Literaturwissenschaften und veröffentlichte Artikel in zahlreichen Zeitschriften. Sie lebte in New York und war während der Sandinistischen Revolution in Nikaragua im Bildungsbereich aktiv, in dem sie auch heute in Euskal Herria tätig ist.

        In der Poesie des 20. Jahrhunderts war die Frau im Allgemeinen nichts als eines der Motive des Heimatlandes, Bestandteil einer Apologetik: Vorbild für Reinheit, entschlossene Hüterin von Heim und Herd, Erzieherin der Kinder, Vermittlerin der baskischen Sprache...und auch in den Werken der Dichterinnen wurde diese Rolle der Frau in großem Maße übernommen. 

        Es ist daher nicht erstaunlich, dass Amaia Lasa "ein neues a e i o u" suchte, wie sie in ihrem ersten Gedichtband schreibt. Für sie hatte nichts von dem Gültigkeit, was bisher gegolten hatte. Alles musste neu aufgebaut werden, ganz von vorn. In diesem Sinne ist die Poesie von Amaia Lasa grundlegend, richtungsweisend für die Entwicklung der späteren Literatur von Frauen, der erste Schlag mit dem Hammer, der notwendig war, die Schnörkel aller falschen Huldigungen zu zerschlagen. Durch sie erhält die Frau in unserer Literatur zum ersten Mal eine eigene, individuelle Persönlichkeit.

 

DUNKLE TAGE

        Amaia Lasa , 1977

 

 

Dunkle Tage.

Mein Mann ist gegangen.

Ich habe ihn in allen Winkeln seines Hauses gesucht

und

gefunden

schön und sympathisch,

stark,

liebenswert.

 

Ich wollte, dass er mein wird,

so wie manchmal das Meer das Land

vernichten will.

Mein Mann

ist gegangen.

 

Die Einsamkeit ist

unser beider

Herr und Gebieter,

seine ausgestreckten Arme

umschlingen mich nicht,

seine Gedanken weit weg,

da ist keine Liebe,

die er mir geben wird.

 

In meinem Bauch ist nichts,

vertrocknete Brüste,

leergefegter Kopf,

jener Moment meines Daseins

dörrte mich aus.

 

Bekleidet mit einem

bunten Hemd

stand mein Mann dort

in einer Straße des Dorfs

seine Arme, kraftvoll und lebendig,

geöffnet  für mich,

ein verborgenes Lächeln auf den Lippen.

 

Die vertrockneten Brüste,

das Nichts in meinem Bauch,

der verdörrte Kopf

hatten nichts

zu bieten.

 

 

Übersetzung: Gabriele Schwab

Originalversion: EGUN ILUNETAN NABIL

 

© Amaia Lasa    

© Übersetzung: Gabriele Schwab    

Jahrhundert
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