Sabino Arana
(1865-1903)
Während er sich von einer langen Krankheit erholte und als Ergebnis der politischen Diskussionen, die er mit seinem Bruder führte, kam Sabino Arana zu dem Schluss, dass das System der Fueros, der autonomen baskischen Gesetze, sowie der karlistischen Ideale, die letztlich doch mit Madrid verknüpft waren, nicht für die Erneuerung des Baskenlandes geeignet waren. Unter dem Leitspruch «Das Vaterland der Basken ist Euskadi» widmete er dieser Überzeugung sein ganzes Leben. Und um dieses Axiom drehte sich die gesamte baskische Politik des 20. Jahrhunderts. Sabino Arana war der Begründer des baskischen politischen Nationalismus, ebenso wie des sprachlichen Purismus, demzufolge alle vom Lateinischen abgeleiteten Begriffe aus dem Baskischen eliminiert werden sollten. Zwar trug die agitatorische Arbeit von Arana zur linguistischen Bewußtseinsbildung bei, jener Purismus aber, der in breiten Sektoren bis Mitte des Jahrhunderts nicht vollständig überwunden wurde, hatte für die Literatur und die Sprache im Allgemeinen verhängnisvolle Folgen.
WEHKLAGE EINES PATRIOTEN
Sabino Arana , 1904
Basken:
Verloren haben wir unseren Namen;
Alle Völker sagen,
Es gibt keine Basken mehr!
Tiefrot gefärbt
Sind alle
Berge,
Und verstummt
alle Dörfer.
Basken:
Sie haben recht, wenn sie sagen,
Es gibt keine, gibt keine
Basken mehr!
Übersetzung: Gabriele Schwab
Originalversion: ABERTZALE BATEN NEGARRA
© Sabino Arana
© Übersetzung: Gabriele Schwab