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OHNE SEIN ZU KÖNNEN
Amaia Lasa (1948) Amaia Lasa studierte Lehramt und Literaturwissenschaften und veröffentlichte Artikel in zahlreichen Zeitschriften. Sie lebte in New York und war während der Sandinistischen Revolution in Nikaragua im Bildungsbereich aktiv, in dem sie auch heute in Euskal Herria tätig ist. In der Poesie des 20. Jahrhunderts war die Frau im Allgemeinen nichts als eines der Motive des Heimatlandes, Bestandteil einer Apologetik: Vorbild für Reinheit, entschlossene Hüterin von Heim und Herd, Erzieherin der Kinder, Vermittlerin der baskischen Sprache...und auch in den Werken der Dichterinnen wurde diese Rolle der Frau in großem Maße übernommen. Es ist daher nicht erstaunlich, dass Amaia Lasa "ein neues a e i o u" suchte, wie sie in ihrem ersten Gedichtband schreibt. Für sie hatte nichts von dem Gültigkeit, was bisher gegolten hatte. Alles musste neu aufgebaut werden, ganz von vorn. In diesem Sinne ist die Poesie von Amaia Lasa grundlegend, richtungsweisend für die Entwicklung der späteren Literatur von Frauen, der erste Schlag mit dem Hammer, der notwendig war, die Schnörkel aller falschen Huldigungen zu zerschlagen. Durch sie erhält die Frau in unserer Literatur zum ersten Mal eine eigene, individuelle Persönlichkeit. |
EINE FANTASIE Amaia Lasa , 1997
Wenn du mit dem Bus fährst setz dich immer an das Fenster zum Meer.
Nachts wenn der Mond aufgeht erscheint dort an jenem Felsen die Dame des Anboto .
Die Dame ist hinabgestiegen vom Anboto um vergnüglich mit Sappho zu plaudern die gerade aus Griechenland angereist.
Sie bleiben die ganze Nacht.
Wenn du dich am Morgen im Bus an das Fenster zum Meer setzt wirst du dieses Gedicht entdecken für dich dort am Felsen.
Wenn du mit dem Bus fährst setz dich immer an das Fenster zum Meer.
Damit die Alltäglichkeit deines Alltags in den Wogen versinke.
Übersetzung: Gabriele Schwab Originalversion: FANTASIA BAT
© Amaia Lasa © Übersetzung: Gabriele Schwab
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