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OHNE SEIN ZU KÖNNEN
Amaia Lasa (1948) Amaia Lasa studierte Lehramt und Literaturwissenschaften und veröffentlichte Artikel in zahlreichen Zeitschriften. Sie lebte in New York und war während der Sandinistischen Revolution in Nikaragua im Bildungsbereich aktiv, in dem sie auch heute in Euskal Herria tätig ist. In der Poesie des 20. Jahrhunderts war die Frau im Allgemeinen nichts als eines der Motive des Heimatlandes, Bestandteil einer Apologetik: Vorbild für Reinheit, entschlossene Hüterin von Heim und Herd, Erzieherin der Kinder, Vermittlerin der baskischen Sprache...und auch in den Werken der Dichterinnen wurde diese Rolle der Frau in großem Maße übernommen. Es ist daher nicht erstaunlich, dass Amaia Lasa "ein neues a e i o u" suchte, wie sie in ihrem ersten Gedichtband schreibt. Für sie hatte nichts von dem Gültigkeit, was bisher gegolten hatte. Alles musste neu aufgebaut werden, ganz von vorn. In diesem Sinne ist die Poesie von Amaia Lasa grundlegend, richtungsweisend für die Entwicklung der späteren Literatur von Frauen, der erste Schlag mit dem Hammer, der notwendig war, die Schnörkel aller falschen Huldigungen zu zerschlagen. Durch sie erhält die Frau in unserer Literatur zum ersten Mal eine eigene, individuelle Persönlichkeit. |
ICH BIN EINE FRAU Amaia Lasa , 1971
Ich bin eine Frau, die alle Götter negiert. Gestern negierte ich den Gott des Himmels, dann den der Hölle und heute den irdischen Gott.
Ich sträube mich gegen alle Doktrinen.
Gestern war ich Sünderin des Himmels, dann der Hölle und heute bin ich irdische Sünderin.
Ich bin eine Frau, die im Leeren schwimmt.
Übersetzung: Gabriele Schwab
© Amaia Lasa © Übersetzung: Gabriele Schwab
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