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Gabriel Aresti
(1933-1975)
Gabriel Aresti kam in einer patriotischen, nicht baskisch sprechenden Familie in Bilbao zur Welt. Mit vierzehn Jahren begann er aus eigener Entscheidung Baskisch zu lernen, las die Klassiker und lauschte den Bertsolaris. 1 Seine Dichtung entwickelte sich vom Symbolismus seiner Jugend zur Sozialkritik in seiner reifen Phase. Dabei hatte er einen bedeutenden Einfluss auf die Jugend der 60er und 70er Jahre. Sein Harri eta Herri (Stein und Volk, 1964) ist das Buch, das die moderne baskische profane Dichtung begründet. Er kritisierte, polemisierte und brach mit dem Mythos des baskischen Gläubigen, bekannte sich öffentlich als Linker und erneuerte Theater und Lieder.... Sein Tod, der mit dem Ende der Franco-Zeit zusammenfällt, schließt einen Zyklus der baskischen Literatur.
1 Für das Baskenland typische Sänger/Dichter, die ihre Verse zu einem bestimmten Thema improvisieren und in einer Art Streitgespräch zwischen verschiedenen Bertsolaris vortragen.
MANIFEST IM HAFEN VON ZORROTZA
Gabriel Aresti , 1963
Das deutsche Schiff hat in Zorrotza angelegt.
Es bringt Zement, in Hundertkilosäcken.
In der Zwischenzeit
waren Anton und Gilen dabei
mit der Säge
jenen Stamm zu teilen.
Mit Seilen...
Kabel gibt es nicht...
Sonst...
Und hin und her,
jetzt Anton,
dann Gilen,
ich lasse mich nicht unterkriegen,
Gilen.
Hier Baskisch
und dort Spanisch.
Sie fluchten.
Die Ungerechtigkeit spricht keine Sprachen,
sie behandelt
den Spanier und
den Basken
gleich.
Ich nahm die Maße des Baums.
Meine Brillengläser wurden feucht.
(Meine Mutter glaubte am Abend,
ich sei in den Bach gefallen). Und ich sagte:
Ich werde mich immer
auf die Seite des Menschen stellen.
Gilen
Anton.
Übersetzung: Gabriele Schwab
Originalversion: ZORROTZAKO PORTUAN ALDARRIKA
© Gabriel Aresti
© Übersetzung: Gabriele Schwab