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Borda wurde in Oragarre in Nafarroa Behera im nördlichen, zu Frankreich zählenden Baskenland geboren. Sie studierte Geschichte und war mehrere Jahre im Bildungsbereich tätig. Nachdem sie für Presse und Radio tätig war, ging sie nach Paris und fand eine Beschäftigung bei der Post. Nach ihrer Rückkehr nach Euskal Herrira leistete sie eine großartige Arbeit zur Förderung des von den französische Behörden negierten und übergangenen Euskaras (baskische Sprache), insbesondere im Bildungsbereich. Sie schreibt sowohl Poesie als auch Romane und veröffentlicht regelmäßig Artikel in der Presse. In einem folklorisierten und konformistischen Nordbaskenland stellten die Worte Itxaro Bordas, sowohl was ihren Stil als auch ihre Themen angeht, eine bahnbrechende Neuerung dar. Aber ihre Literatur ist weit mehr als ein kritisches Zeugnis, und so wurde diese Autorin zu einer der wichtigsten Schriftstellerinnen unserer Zeit.
EIN HEIMATLAND
Itxaro Borda , 1991
ein heimatland wollen wir auf den schwingen des südwinds
während wir zweifeln leiden schaudern oder
im hof von fresnes runden drehn
ohne gängelnde gerontokraten
während wir zeitung und tabak kaufen und
die kinder zur schule bringen
in den nebeln die das land verschönen.
ein heimatland wollen wir das sich mit dem verlangen der erde füllt
damit kein bett verwaise oder
wie von würmern zerfressen zerfalle
derweil wir im garten der liebe kraut und rüben pflanzen
in den zügen in klagen ausbrechen aber
der jahrhundertealten Autorität nicht folgen
in den nebeln die die Gipfel erwärmen.
ein Heimatland wollen wir in den Falten der Nebelschwaden
wenn die misere der wohlstand aller ist oder
während wir in den straßen barrikaden bauen
in den kneipen das jetzt der welt nachzeichnen
zigaretten drehen und durchhalten
wollen wir die zeitung und den billigsten
tabak um feuer unter dieser kugel zu entfachen
in den nebeln die aus den flüssen steigen.
Übersetzung: Gabriele Schwab
Originalversion: ABERRIA
© Itxaro Borda
© Übersetzung: Gabriele Schwab