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Sarrionandia entkam 1985 aus dem Gefängnis und ist seitdem flüchtig. Es gibt nur wenige Autoren, bei denen persönliche Lebenssituation und literarische Entwicklung derart miteinander verbunden sind: Nach einer ersten Phase des Kultismus verfolgte er im Gefängnis eine lyrische Linie über Gefangen- oder Eingeschlossensein sowie Entfernung und Trennung, die einen bedeutenden Einfluss auf andere Autoren, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Haftanstalten hatte. Seine Situation als anonymer Weltbürger führt ihn dazu, seine Persönlichkeit, das Hier und Dort immer wieder dialektisch zu hinterfragen.... All dies tut er stets mit einem ausgeprägten Sinn für Humor. Er ist einer der Autoren, die in der gegenwärtigen baskischen Literatur einen Bezugspunkt darstellen, insbesondere im Bereich Poesie und Kurzgeschichten.
WAS DORT SEINE WURZELN HAT
Joseba Sarrionandia , 1980
Schwer verlässt
was nahe dem Ursprung wohnet, den Ort.
Friedrich Hölderlin
Schwer verlässt seinen Ursprung,
was dort seine Wurzeln hat.
Schwer verlässt der Baum den Boden,
es sei denn, gefällt und zu Brettern gesägt.
Die Pupille verlässt das Auge nicht
es sei denn, im Schnabel der Krähe.
Schwer verlässt das Salz das Meer
und der Sand die Wüste.
Die Blumen verlassen den Frühling nicht,
der Schnee nicht das Weiß.
Seinen Ursprung verlässt schwer,
was dort seine Wurzeln hat.
Übersetzung: Gabriele Schwab
© Joseba Sarrionandia
© Übersetzung: Gabriele Schwab