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Sarrionandia entkam 1985 aus dem Gefängnis und ist seitdem flüchtig. Es gibt nur wenige Autoren, bei denen persönliche Lebenssituation und literarische Entwicklung derart miteinander verbunden sind: Nach einer ersten Phase des Kultismus verfolgte er im Gefängnis eine lyrische Linie über Gefangen- oder Eingeschlossensein sowie Entfernung und Trennung, die einen bedeutenden Einfluss auf andere Autoren, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Haftanstalten hatte. Seine Situation als anonymer Weltbürger führt ihn dazu, seine Persönlichkeit, das Hier und Dort immer wieder dialektisch zu hinterfragen.... All dies tut er stets mit einem ausgeprägten Sinn für Humor. Er ist einer der Autoren, die in der gegenwärtigen baskischen Literatur einen Bezugspunkt darstellen, insbesondere im Bereich Poesie und Kurzgeschichten.
WEIL ES MIR NIEMAND VORSCHREIBT
Joseba Sarrionandia , 1980
Weil es mir niemand vorschreibt
liebe ich,
was ich liebe.
Weil es mir niemand vorschreibt,
liebe ich die Wüste und die Sternschnuppen.
Schiffe ohne Kurs, mitternächtliche Violinen,
die Farbe der Abenddämmerung, das Trippeln knochendürrer Vögelchen,
diese an Apfelbäumen baumelnden Herzen,
Mädchen, für die die Traurigkeit zu groß ist,
und dein Lächeln, auch dein Lächeln
liebe ich,
weil es mir niemand vorschreibt.
Übersetzung: Gabriele Schwab
Originalversion: INORK AGINTZEN EZ DIDALAKO
© Joseba Sarrionandia
© Übersetzung: Gabriele Schwab